Die ersten Zwetschken sind reif!

ZwetschkenIhren Ursprung haben die Zwetschken in Asien, aber schon sehr früh sind die ersten Früchte und Pflanzen nach Europa gekommen. Ihre unglaubliche Anpassungsfähigkeit an die unterschiedlichsten Klimabedingungen und Bodenbeschaffenheiten machen die Zwetschke zu einer weit verbreiteten und beliebten Obstsorte.

Dunkelblau, mit einem scharfkantigen Kern und gelblichen Fruchtfleisch präsentiert sich unsere Hauszwetschke. Im guten Reifestadium schmeckt die Zwetschke intensiv süß. Leider schmeckt diese Obstsorte auch den Würmern sehr gut – also aufpassen und früh genug ernten! Feste, pralle Früchte sind das beste Zeichen für würmerfreie Ware. Finger weg von matten, weichen (überreif!) oder grünlichen (unreif!) Früchten.

ALte Zwetschke (c) Alois GöllesHeute werden Zwetschken vorwiegend in Osteuropa im großen Stil geerntet, in Österreich und Deutschland findet man meist nur einzelne Bäume in Hausgärten. Aber auch nur ein einzelner Zwetschkenbaum kann außerordentlich viele Früchte tragen. Bauern und Landwirte brennen daraus den bekannten „Slibowitz oder Slivowitz oder steirisch Schligowitz“ – einen Pflaumenbranntwein. Dieser kommt ursprünglich aus den Ländern des ehemaligen Jugoslawien. Sljiva ist die serbische Bezeichnung für Pflaume und damit der Namensgeber für das „Zwetschkenwasser“. Qualitativ hochwertiger Slibowitz wird nach zweimaliger Destillation in großen Holzfässern gereift und erhält so eine goldgelbe Farbe. In unseren Breiten wird er aber sehr oft als klarer Schnaps angeboten. Unser Schnapsbrenner Alois Gölles bietet ein Destillat von höchster Güte an: Alte Zwetschke – sieben Jahre im Eichenfass gelagert, goldgelb mit zartem Holzton, weich und lang am Gaumen.

Zwetschken sorgen für eine gute Verdauung und damit für den Abtransport von Giften aus unserem Körper. Aber Achtung, in der Schale der Zwetschke befindet ein relativ hoher Anteil schwer verdaulicher Zellulose. Diese kann zu Gärungen im Darm führen. Daher sollten Sie den rohen Zwetschkenverzehr nicht übertreiben, alles sehr gut kauen und keinesfalls etwas dazu trinken.

Für die Zwetschke gibt es viele Verwendungsarten. Gedörrt sind Sie ein köstlicher Zwischendurch-Snack oder eine gesunde Zutat für das Frühstücksmüsli. Zwetschkentommerl aus Germteig, dick mit Zwetschken belegt und mit Butterbrösel bestreut – eine Köstlichkeit, die heute oft nur noch Großmütter zubereiten können. Zwetschkenröster mit viel Zimt oder Zwetschken-Hollundermarmelade zählen zu meinem Lieblingszubereitungsarten.

Eine Köstlichkeit ist auch dieses Zwetschken-Mus: 2kg entsteinte Zwetschken mit 500g Zucker vermischen und am besten über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag diese Masse so lange erhitzen, bis sich der ganze Zucker aufgelöst hat. Den Saft von den Zwetschken trennen und mit einem Stück Ingwer, einigen Gewürznelken und einer Stange Zimt so lange einkochen lassen, bis ein dicker Sirup entsteht. Die Zwetschken durch einen Fleischwolf drehen und mit dem Sirup vermischen, noch 3 Minuten leicht köcheln lassen und sofort in saubere Gläser füllen und verschließen.

Kennen Sie ein besonderes Zwetschenrezept? Schreiben Sie uns davon – gerne veröffentlichen wir die Rezepte in unserer Rezeptdatenbank.
ezo